

„Plastik? Kommt nicht mehr in die Tüte!“: Plastiktütenverbrauch in Deutschland stark rückläufig
Jährlich werden weltweit um die 1 Billion Plastiktüten produziert. Aneinandergelegt könnte die Tütenparade 10.000mal den Äquator umwickeln. Allein in Deutschland verbrauchen wir noch immer Milliarden Plastiktüten – aber es gibt auch eine gute Nachricht: Die Deutschen verbrauchen pro Kopf nämlich immer weniger davon.
Zugegeben: Plastiktüten aus Polyethylen (PE) sind superpraktisch und kosten fast kein Geld – das hat sie sehr beliebt gemacht. Allerdings produziert man sie aus einem nicht nachwachsenden Rohstoff, der dafür viel zu schade ist und dessen Förderung und Transport enorme Umweltschäden verursacht: Erdöl. Und nicht zuletzt sollte uns zu denken geben, dass laut National Geographic jährlich über 8 Millionen Tonnen Plastik die Weltmeere schädigen: fünf Einkaufstüten pro 30 Zentimeter der weltweiten Küstenlinie. Direkt von diesem Umweltdesaster betroffen sind über 660 Tierarten und am Ende auch der Mensch, beim dem das Plastik mit dem Fisch auf dem Teller landet. Übrigens sind auch deutsche Seen und Flüsse voll mit Plastikmüll …
Die Plastiktüte muss also weg, da ist man sich in der EU längst einig – und nicht nur dort: Auch weltweit wächst das Bewusstsein dafür, welchen Schaden Plastikbeutel unserem Planeten zufügen. Am 26. Mai 2016 wurde daher die Initiative des deutschen Handels gegen Plastikmüll unterzeichnet. Das Ziel: innerhalb von zwei Jahren wollte man 80% der Kunststofftüten im Einzelhandel kostenpflichtig machen. Mit dieser freiwilligen Selbstverpflichtung kam der Handel einer EU-Regelung zuvor. Der Plan aus Brüssel: den Verbrauch auf 40 Plastiktüten (2025) pro Kopf und Jahr zu senken (EU-Durchschnitt 2013: 198 Plastiktüten).
Die kostenpflichtige Tüte zeigt Wirkung
Der Handel sorgt mit der freiwilligen Bepreisung von Einwegplastiktüten dafür, dass die praktische Tüte zum Kostenfaktor wird. Auch wenn es sich nur um einige Cent handelt, können Verbraucher den Preis nicht mehr ignorieren. Die Folge: In Deutschland werden aktuell nur noch 24 Tüten pro Kopf und Jahr verbraucht (nicht mitgezählt sind dabei die „Hemdchentüten“ von Obst- und Gemüsetheken).
MediaMarktSaturn als Branchenvorreiter im Kampf gegen Einwegplastiktüten
Bei MediaMarktSaturn hat man das Problem Plastiktüte schon sehr früh erkannt und im Sinne der Nachhaltigkeitsstrategie der Gruppe konsequent angepackt. Die MediaMarktSaturn Group war im Segment Elektrofachgeschäfte das erste Unternehmen in Deutschland, das sich von der Plastiktüte verabschiedete. Bereits seit 2014 gab es in Märkten von MediaMarkt und Saturn Plastiktüten nur noch gegen eine Gebühr, die vor allem den leichtfertigen Umgang mit der Tüte bewusster steuern sollte. Mit durchschlagendem Erfolg: Die Kunden nahmen rund 90 % weniger Plastiktüten in Anspruch – eine Einsparung von 60 Millionen Tüten pro Jahr!
Und deswegen ist MediaMarktSaturn 2017 noch einen Schritt weitergegangen und hat die Einwegtüte ganz aus den Märkten verbannt. Diese freiwillige Selbstverpflichtung zum Verzicht auf Einwegplastiktüten wurde 2019 erneuert und damit ein klares Zeichen im Kampf gegen Plastikmüll gesetzt. Mit den Permanenttragetaschen bieten MediaMarkt und Saturn längst eine umweltfreundliche Alternative, die zu 85% aus recyceltem Material besteht und die robust und langlebig ist.
Selbst wenn die Permanenttragetasche kaputt ist, muss kein Kunde sie wegwerfen: Sie können in allen Märkten kostenlos zurückgegeben und gegen neue ausgetauscht werden- sofern die Kunden nicht bereits eine eigene Einkaufstasche bei sich haben. Denn auch der Verbraucher selbst ist mittlerweile sensibilisiert. So tragen Stand 2018 immerhin 80,4 % ihre Einkäufe in einer mitgebrachten Papiertüte, Stoff- oder Jutetasche nach Hause. Auch dies ist eine positive Entwicklung, die hilft, Plastikmüll zu vermeiden.
Alternativen zur Plastiktüte? Materialien auf dem Prüfstand
- Baumwolle, Jute oder Flachs. Stoffbeutel verbrauchen deutlich mehr Ressourcen (Wasser) und Energie als die aus Plastik. Speziell bei der Baumwollernte kommen vielfach Chemikalien zum Einsatz, die die Umwelt belasten. Auch deshalb hat man sich bei MediaMarktSaturn gegen dieses Material entschieden. Sind Stoffbeutel also „schlecht“? Keineswegs: Wenn sie sehr oft und lange genutzt werden, aus robustem Bio-Material bestehen und Fairtrade-zertifiziert sind, sind Stoffbeutel gut – aber eben nur dann.
- Bioplastik. Tüten aus Maisstärke, Bambus und anderen pflanzlichen Materialien, die noch dazu kompostierbar sind … es klingt fast zu schön, um wahr zu sein. Doch erstens ist „Bioplastik“ leider nicht genau genug definiert, um sicher sein zu können, dass wirklich die komplette Tüte biologisch abbaubar ist und aus nachwachsenden Rohstoffen besteht. Zweitens braucht Bioplastik um die 90 Tage zum Zerfallen – die Kompostieranlagen der Entsorgungsunternehmen nehmen sich diese Zeit aber nicht. Daher wird Bioplastik dort aussortiert und genauso verbrannt wie anderer Plastikmüll auch.
- Papier. Bei der Herstellung von Papier wird mehr Energie verbraucht als bei der Plastiktüte. Zugleich sind Papiertüten noch kurzlebiger als Plastiktüten, sie werden vom Verbraucher in der Regel nicht wiederverwendet, sondern oft vorschnell weggeworfen. Und im Vergleich zu den Permanenttragetaschen von MediaMarkt und Saturn sind sie deutlicher weniger stabil. All das spricht gegen Papiertüten. Aus diesem Grunde verabschiedet sich MediaMarktSaturn nach und nach auch von dieser Verpackung.