

10 Dinge, die jeder tun kann, um die Bienen zu retten
Bienen spielen eine zentrale Rolle beim Erhalt der globalen Ökosysteme. Doch Forscher warnen seit Jahren vor dem Bienensterben und dem Rückgang der Bestände. Dabei sind Bienen äußerst wichtig: Bienen produzieren nicht nur Honig, sondern bestäuben auch den Großteil unserer Obst- und Gemüsepflanzen. Wir verraten 10 Tipps, wie jeder den Bienen helfen kann.
Insekten spielen eine wichtige Rolle beim Erhalt der Artenvielfalt und Biodiversität. Sie bestäuben rund 80 Prozent der Pflanzen und sichern damit das Überleben von Bäumen, Blumen, Gräsern und somit die Nahrungsquellen der Menschheit. Umso besorgniserregender ist die Tatsache, dass seit Jahren weltweit immer mehr Bienenpopulationen wegsterben. Die Studie „Worldwide decline of the entomofauna: A review of its drivers“ aus dem Jahr 2019 kommt zu dem Schluss, dass der weltweite Bestand aller Insekten in den letzten Jahren um 41 Prozent zurückgegangen ist. Ein Forscherteam wertete 73 Studien zur Situation der Insekten aus und identifizierte die wesentlichen Treiber des weltweiten Insektenschwunds. Demnach wird das Bienensterben durch verschiedene Faktoren beschleunigt, die sich wechselseitig verstärken:
- Der Einsatz von Pestiziden und Schädlingsgiften in der Landwirtschaft ist für Bienen gefährlich.
- Landwirtschaftliche Monokulturen schränken den Lebensraum und die Nahrungsvielfalt von Bienen stark ein. Das betrifft sowohl Honigbienen als auch Wildbienen.
- Versiegelte Räume, wie Parkplätze oder Neubaugebiete, aber auch zugepflasterte Vorgärten tragen dazu bei, dass Lebensräume wegbrechen und Nistmöglichkeiten für die Bienen rar werden.
Es bedarf tiefgreifender Veränderungen in der Landwirtschaft und Siedlungspolitik, um das Bienensterben aufzuhalten. Aber auch jeder Einzelne kann in seinem privaten Umfeld einen Beitrag leisten, um Landschaften wieder bienenfreundlicher zu gestalten. Die folgenden 10 Tipps zeigen, wie.
1. Bienenhotel aufstellen
Brutplätze für Insekten sind heutzutage rar geworden. Aus diesem Grund können Nisthilfen für Insekten einen wichtigen Beitrag leisten. Einige Wildbienen, die zu den bedeutendsten Bestäubern gehören, legen ihre Eier in Röhren. Ein Bienenhotel hilft freilebenden Wildbienen beim Nisten und lässt sich mit Holzklötzen einfach selber herstellen, man findet die Wildbienen-Nisthilfen aber auch im Baumarkt. Bauanleitungen gibt es u.a. hier.
2. Wildblumen säen und Leben in den Garten bringen
Das Nahrungsangebot für Insekten schrumpft immer mehr. Gräser, Wildblumen und -kräuter sind in dicht bevölkerten Umgebungen keine Selbstverständlichkeit mehr. Dennoch: Insekten brauchen Vielfalt! Am besten ist der Garten wild und unordentlich. Mit dem gezielten Anpflanzen unterschiedlicher heimischer Wildblumenmischungen kann man dazu beitragen, dass Honig- und Wildbienen ausreichend Nektar und Pollen finden.
3. Kräuterkasten für den Balkon
Auch das Anpflanzen von Kräutern hilft den Bienen. Denn die Blüten von Thymian, Minze, Basilikum, Oregano und vielen anderen Kräutern sind eine gute Nahrungsquelle für die Bienen. Wer keinen Garten hat, kann ganz einfach zum Blumenkasten greifen.
4. Bio-Lebensmittel kaufen
Bio-Lebensmittel helfen den Bienen indirekt, da sie ohne chemische Pestizide und Dünger angebaut werden. Indem beim Kauf von Obst und Gemüse auf Bio-Qualität geachtet wird, fördert man eine Landwirtschaft ohne Spritzmittel. Insbesondere kleinere Bio-Höfe schaffen zudem durch Fruchtwechsel, Brachflächen, Magerwiesen und anderen Strukturen einen vielfältigeren Lebensraum für Insekten.
5. Bio-Honig essen
Auch bei Honig gibt es Sorten aus Massenbienenhaltung und aus ökologischer Bienenhaltung. So setzen Bio-Imker keine chemischen Bienen-Medikamente ein und verzichten auf Pollen aus gentechnisch veränderten Pflanzen. Beim Bio-Imkern findet man meist nur Mischhonig statt Sortenhonig, wie z.B. Rapshonig. Denn die Imker legen Wert auf Pflanzenvielfalt und setzen ihre Bienen nicht in eine Monokultur, etwa ein Rapsfeld.
6. Bienentränke aufstellen
Bienen haben Durst. Gerade an heißen Sommertagen fehlen oftmals Wasserflächen. Eine Bienentränke kann dabei helfen, die am besten im Garten oder Balkon aufgestellt wird. Eine flache Schale mit Wasser sowie Steinen, Moos und Stöcken als Landehilfe und Schutz vor dem Ertrinken bietet Abhilfe.
7. Hände weg von Pestiziden!
Viele chemische Pflanzenschutzmittel wie Herbizide und Insektizide sind bedenklich für Natur, Tierwelt und Gesundheit. Sie vernichten empfindliche „Nützlinge“, reichern sich in der Nahrungskette sowie im Grundwasser an und schädigen Bodenorganismen. Unser Tipp: Vermehrt auf Mittel aus der Natur zurückgreifen. Knoblauch, Zwiebeln, Rhabarber und Brennnesseln sind als Sud oder Brühe genauso effektiv.
8. Saatgut in Bio-Qualität verwenden
Beim Pflanzen von Gemüse sollte darauf geachtet werden, nur Bio-Saatgut oder die Kerne von Bio-Gemüse zu verwenden. Herkömmliches Saatgut ist meist mit Pflanzenschutzmitteln behandelt. Das sorgt zwar dafür, dass die Saat schnell aufgeht und gegen Schädlinge geschützt ist. Doch genau dieser Effekt ist mitverantwortlich für das Bienensterben. Denn die Bienen nehmen die Giftstoffe mit auf.
9. Seltener mähen
Für viele sind Gärten mit sauberem und kurz gemähtem Rasen das Ideal. Doch für Insekten wird er damit praktisch wertlos und bietet kaum Nahrung. Wer Bestäubern helfen will, sollte seltener den Rasen mähen. Für einen insektenfreundlichen Garten reicht es aus, den Garten alle drei Wochen zu mähen: So haben Wildblumen und Wildkräuter, insbesondere Klee und Löwenzahn, die Chance zu sprießen und locken eine Vielfalt von Bienen an.
10. Bienenpate werden
Viele Imker vermieten Bienenstöcke oder bieten eine Bienenpatenschaft an. Mit der Übernahme einer Patenschaft für ein Bienenvolk hilft man, die Bestäubung von Nutz- und Wildpflanzen zu sichern. Neben einer persönlichen Patenschafts-Urkunde erhält man das Jahr über Honig direkt von den Imkern.