

7 Garten-Tipps, die die Umwelt schützen und Artenvielfalt fördern
Mit dem Frühling beginnt die Gartensaison: Aussäen, jäten, Blumen pflanzen und Dünger verteilen. Wie Gärtnern möglichst nachhaltig und insektenfreundlich funktioniert, zeigen wir anhand sieben praktischer Tipps.
Der Garten ist für viele das liebste Hobby. Jährlich werden laut Zentralverband des Gartenbaus allein in Einzelhandel-Gärtnereien, Gartencentern und Blumengeschäften rund fünf Milliarden Euro umgesetzt. Doch auch leidenschaftlichen Hobbygärtnern unterlaufen im Garten folgenschwere Umweltsünden. Die folgenden Tipps helfen, den Garten oder Balkon nachhaltig zu gestalten und die Umwelt zu schonen. Wir zeigen, wie es funktioniert.
1. Alternativen zu chemischen Pflanzenschutzmitteln
Viele chemische Pflanzenschutzmittel wie Herbizide und Insektizide sind bedenklich für Natur, Tierwelt und Gesundheit. Sie vernichten empfindliche „Nützlinge“, reichern sich in der Nahrungskette sowie im Grundwasser an und schädigen Bodenorganismen. Doch es gibt Alternativen: Regelmäßiges Jäten sowie Lockern der Erde schonen das Bodenleben und steigern die Wasserspeicherkapazität des Bodens. Eine dichte Bepflanzung in den Beeten sorgt dafür, dass Unkraut fernbleibt. Außerdem ist es hilfreich, Nützlinge zu pflanzen, Mulch einzusetzen und natürliche Pflanzenschutzmittel zu verwenden. Der BUND gibt einige praktische Tipps zum biologischen Pflanzenschutz im eigenen Garten.
2. Organische Düngemittel: Erde selber machen
Eigener Kompost ist der „König der Dünger“. Er verbessert den Boden und liefert den Pflanzen beim Wachstum wertvolle Inhaltsstoffe. Viele Küchenabfälle landen so nicht im Restmüll, sondern werden im eigenen Garten wiederverwendet. Den Kompost entsorgt man am besten in Behältern aus Holz, diese sind umweltfreundlicher als Kunststoffprodukte.
Kunstdünger (mineralische Dünger, Stickstoffdünger) hingegen verbrauchen in der Herstellung enorm viel Energie und schädigen langfristig die Böden. Deshalb sollte man besser zu organischen Düngemitteln wie Kompost, Hornspäne, Gesteinsmehl, Mist, Regenwurmhumus oder Kräuterextrakt greifen.

3. Torffreie Erde schützt das Klima
Wer dem Klima einen Gefallen tun will, verwendet torffreie Erde als nachhaltige Alternative zu herkömmlicher Gartenerde. Torf ist ein sehr wertvoller natürlicher Rohstoff, der in äußert langwierigen Prozessen in Mooren entsteht. Für herkömmliche Blumenerde, die zu 80 Prozent aus Torf besteht, müssen Moore entwässert und trockengelegt werden. Dadurch entsteht ein irreparabler Schaden, denn das Ökosystem Moor regeneriert sich nur sehr langsam: Es dauert bis zu eintausend Jahre, bis sich eine ein Meter dicke Torfschicht bildet. Der Torfabbau setzt zudem in großen Mengen gespeichertes CO2 frei. Torffreie Erde bekommt man inzwischen in fast allen Baumärkten und Gartencentern.
4. Nützlinge: Bienen retten und Lebensraum bewahren
Viele Nützlinge suchen in unseren Gärten ein Zuhause, deswegen sollte man darauf achten, den Garten nicht zu „sauber“ zu halten. Laubreste und verblühte Blumen bieten den Tieren im Winter Unterschlupf und Futter. Heimische Stauden, Sträucher und Blumenreste liefern hervorragendes Vogelfutter und Nahrung für Bienen.
Einige Wildbienen, die zu unseren wichtigsten Bestäubern gehören, legen ihre Eier in Röhren. Ein sogenanntes Nützling- oder Insektenhotel lässt sich mit Holzklötzen einfach selber herstellen, man findet die Wildbienen-Nisthilfen aber auch im Baumarkt.
5. Heimische Pflanzen und Saatgut kaufen
Mit dem gezielten Anpflanzen unterschiedlicher heimischer Gewächse und Pflanzen kann man dazu beitragen, dass Honig- und Wildbienen, Schmetterlinge und andere Insekten das Jahr über ausreichend Nahrung finden. Hilfreich ist zudem ein durchgängiges Blühangebot, in dem früh-, mittel- und spätblühende Arten angepflanzt werden. Heimische Pflanzen findet man in lokalen Gärtnereien, auf Wochenmärkten oder in Online-Shops.

6. Regenwasser nutzen
Gerade während der Sommer-Monate benötigen Pflanzen sehr viel Wasser. Regenwasser ist ideal zum Gießen und einfach zu sammeln. Eine Regentonne im Garten eignet sich wunderbar für die Bewässerung der Gartenpflanzen. Für Fallrohre an Dachrinnen gibt es spezielle Regenwasserklappen, die das wertvolle Nass direkt in die Tonne leiten. Noch effektiver sind sogenannte Zisternen (unterirdische Wasserbehälter), die große Mengen an Regenwasser speichern können.
7. Gemüsegarten: Umweltfreundliche Helfer
Für den Gemüsegarten sind Gemüseschutznetze aus Folien und Kunststoff häufig unverzichtbar. Aber es gibt auch hier Alternativen: Abdeckgaze aus Bio-Baumwolle eignet sich als Kulturschutznetz zur Abwehr von Schädlingen sowie zum Frostschutz. Das Netz ist mehrmals verwendbar, kompostierbar und hinterlässt keinen Restmüll. Statt Folie kann auch Garten-Mulchpapier zum Einsatz kommen oder biologisch abbaubare Tunnel- oder Mulchfolie auf Basis von Getreidemehl verwendet werden.